Aufmerksamkeitsdefizite
ADHS bei Erwachsenen ist ein oft unterschätztes Thema, wobei 30 – 50% derer, die im Kindesalter unter ADHS litten diese Problematik auch mit ins Erwachsenenalter nehmen und somit in die Arbeitswelt tragen. Es besteht meist zwar eine bessere Kontrolle der Impulsivität, jedoch ist der Leidensdruck oft sehr hoch. Erst recht bei denjenigen, die noch nie eine Behandlung geschweige denn, je eine Diagnose bekommen haben. Viele Kassen weigern sich passende Medikamente zu bezahlen, wobei diese Medikamente ohnehin mit erheblichen Nebenwirkungen einher gehen können; Herzproblematik ,Aggression, Gewichtsverlust, Hauterscheinungen usw.
Ich biete Ihnen mit Neurofeedback eine sehr wirksame Alternative zu Medikamenten bei Kindern und Erwachsenen
Leitsymptome für AD(H)S
1. Beeinträchtigte Aufmerksamkeit
- Träumen wie der „Hans-Guck-in-die-Luft“
- überlesen, übersehen oder überhören von Details
- beachten häufig Einzelheiten nicht
- Flüchtigkeitsfehler in Schule und sonstigen Aktivitäten
- hören scheinbar nicht richtig zu weil sie anderes im Kopf haben
- können Erklärungen nicht folgen weil sie innerlich abwesend sind
- führen häufig Anweisungen nicht vollständig durch („Verben heraussuchen und rot unterstreichen, dann die Adjektive finden und diese blau unterstreichen“)
- bringen angefangene Tätigkeiten nicht zu Ende
- haben Schwierigkeiten längere Zeit mit Aufmerksamkeit bei der Sache zu bleiben
- es fällt ihnen schwer Aufgaben und andere Aktivitäten zu organisieren
- vermeiden oder beschäftigen sich nur widerwillig mit fremdgestellten Aufgaben, die andauernde geistige Anstrengungen erfordern (wie Mitarbeit im Unterricht oder Hausaufgaben)
- verlieren oder verlegen häufig wichtige Dinge für Schularbeiten, Bleistifte, Bücher, Spielsachen und Werkzeuge
- lassen sich leicht durch äußere Reize ablenken
- sind bei Alltagstätigkeiten häufig vergesslich
Die Unaufmerksamkeit und Ablenkbarkeit, das (unbeabsichtigte) Abdriften in neue Gefilde zeigt sich in allen Lebensbereichen. Manchmal auch nur im Kopf. Irgendein Stichwort und man ist mit den Gedanken völlig woanders und hört gar nicht mehr zu.
2. Hyperaktivität
Kinder hampeln, rutschen, verdrehen sich, kippeln auf dem Sitz
- fingern an Kleidung, Haaren, Gegenständen herum
- ungeduldig wenn sie mal warten sollen
- plötzlich einschießende Bewegungen, d.h. das Kind schreibt, plötzlich grabscht es ausladend nach dem Radiergummi so das die Umsitzenden sich erschrecken
- reden und fuchteln dabei mit Händen und Füßen
- „Hummeln im Hintern“, stehen auf und laufen herumnauch wenn sie sitzen bleiben sollen
- wechseln häufig ihr Zielobjekt und ihre Tätigkeiten
- haben eine innere Unruhe und fangen ständig etwas Neues an
- laufen viel herum und springen über „Tisch und Bänke“, auch in gänzlich unpassenden Situationen (im Wartezimmer des Arztes, im Laden oder Restaurant)
- sind oft laut und „aufgedreht“ beim Spielen, haben Schwierigkeiten sich leise zu verhalten wenn die Situation es erfordert
- bei Jugendlichen und Erwachsenen zeigt sich die Hyperaktivität oft als innere Unruhe oder Umtriebigkeit
Das hyperaktive Verhalten ist anhaltend und kann durch Verbote oder den sozialen Kontext (d.h. wenn es in Situationen absolut nicht passt) kaum beeinflusst werden.
Wichtig ist das immer Alter, Reife und Temperament berücksichtigt werden. Für ein gesundes junges lebendiges Kind ist es „normal“, dass es sich gerne bewegt, springt und hüpft (auch auf den Betten oder über Tisch und Bänke).
Wichtig!!!
Es kommt also nicht auf die Wildheit an sondern auf die mangelnde Selbstkontrolle der Aktivitäten und
- die Umtriebigkeit und Ziellosigkeit dabei und
- dass das Verhalten im Bezug auf Alter und Entwicklung im deutlichen Missverhältnis steht.
3. Impulsivität
„Kaum gedacht, schon getan“. Eine Idee taucht auf und wird umgehend in die Tat umgesetzt, ohne die Folgen zu bedenken oder Verbote zu beachten. So wie im Struwwelpeter das „Paulinchen“,das die Streichhölzer entdeckt und dann fasziniert mit dem Feuer spielt und alle Warnungen, Gefahren und Verbote ausblendet.Oder leichtsinnig wie der “fliegende Robert“, der sich neugierig und unbedachtsam in ein schweres Unwetter begibt.
Das „ADHS-Plappermäulchen“
- sagt was es denkt, ohne jedoch Situation und Kontext zu bedenken
- es äußert spontan, was es gerade bewegt oder was ihm spontan in den Sinn kommt und wirkt dadurch „taktlos“
- es platzt häufig mit der Antwort heraus, bevor die Frage beendet ist
- es unterbricht oft andere oder lässt sie erst gar nicht zu Wort kommen
- es mischt sich gern ins Gespräch oder in das Spiel anderer ein
- wenn es entsprechend „aufgedreht“ ist leidet es unter „Sprechdurchfall“, dabei werden soziale Signale (d.h. ob es den anderen überhaupt interessiert, er vielleicht schon genervt ist, usw.) nicht beachtet, übersehen oder überhaupt wahrgenommen
Wichtig!!!
Natürlich hat nicht jeder, der ein solches Verhalten an den Tag legt, deshalb ADHS! Die Menschen sind verschieden, die einen spontan und temperamentvoll, die anderen bedächtiger. Und von Kindern und Jugendlichen kann man sowieso nicht erwarten, dass sie immer überlegt und mit Bedacht handeln. Es geht hier um die Menschen, denen die altersentsprechende Impulskontrolle trotz guten Willens nicht gelingt und die dadurch in Schule, Beruf und Privatleben in große Schwierigkeiten kommen. Es geht um die, die immer ins gleiche „Fettnäpfchen“ treten und daran leiden.
Ganz besonders charakteristisch und treffend ist „Michel aus Lönneberga“ von Astrid Lindgren als ein solch impulsives Kind in der Kinderliteratur beschrieben. Er hat die tollsten spontanen Einfälle, die er auch umgehend in die Tat umsetzt, ohne ohne lange nachzudenken. Er meint es nie böse, nur eben… „kaum gedacht und schon getan“. Und das eben mal so, ohne die Folgen und Gefahren zu bedenken.
Damit sie Ausschau nach den Gästen halten können, kommt er mal eben auf die Idee, seine kleine Schwester die Fahnenstange hochzuziehen. Das Brennglas nimmt ihn so in Bann, dass er es gleich am Hut der Bürgermeistersfrau ausprobiert und sie beinah in Brand setzt. Es lohnt sich dies Geschichten von Michel mal von dieser Warte aus zu lesen.
ADHS ist zwar, je nach Ausprägung, eine deutliche „Lebenserschwernis“ im Alltag, aber die betroffenen Menschen haben oft einen ausgesprochen gutmütigen, liebenswerten Charakter und meinen es meist gut. Die Gefahr ist nur, dass durch die sozialen Folgen und Reaktion der Mitmenschen, sich zusätzlich noch weitere psychische Störungen einstellen.
Quelle: www.ADHS.de
Links:
Denk an dich
Spiegel Online Gesundheit
Spiegel Online Gesundheit
Lemmen Erziehungsberatung